JuCo-Chronik 2017 - heute

2022: Chorreise nach Freiburg und Auftritt in der Nebelhöhle

Chorreise nach Freiburg: "…die trauen sich..."

So war es in einer kleinen Anzeige der Badischen Nachrichten zu lesen.

Eine kleine Gruppe des JuCo hatte sich zu einer viertägigen Reise gen Freiburg/Breisgau aufgemacht.

Unser ehemaliger Sänger Michael hatte sich ins Zeug gelegt und möglichen Auftrittsorte vorab sondiert.

Die Wahl fiel auf die Zehntscheune im Schloss Ebnet. Nach der Anreise am Donnerstag stand für Freitag zunächst eine von Matthias ausgesuchte Wanderung von Littenweiler mit einigen Höhenmetern auf dem Programm. Danach mussten wir uns in die nicht unbedingt singfreundliche Akustik in der Zehnscheune einhören und -singen. Um 19:30 Uhr startete unser Konzert vor einem sehr interessierten Publikum. Die Zuhörer erfreuten sich sichtlich an unserem abwechslungsreichen Programm mit Repertoire aus Klassik und leichter Muse.

 

Mit Mozarts Nachtmusik im Stil Ward Swingles, romantischen Liedern von J. Brahms und M. Hauptmann und Jazz-Arrangements der Gegenwart konnten wir unser Publikum begeistern.

Am Samstag, nach interessanter Stadtführung durch die Altstadt Freiburgs, konnten wir mit einer intensiven Probe in der Herz-Jesu-Kirche unseren Auftritt im Sonntagsgottesdienst vorbereiten. Ein Wechselbad der Gefühle: am Freitag null Akustik – hier gefühlte Ewigkeiten…

Im Gottesdienst am Sonntag zeigte der Chor, dass er sich auch mit breitgefächertem Repertoire der Kirchenmusik hören lassen kann. Der Gottesdienstleiter, der ehemalige Generalvikar der Diözese, bedankte sich überschwänglich beim JuCo.

Nach langer Durststrecke sind wir dankbar mal wieder gemeinsam auf Reisen gewesen zu sein. Und wie es in unserem Chor Tradition ist: Ein paar Kids der ChorsängerInnen waren auch wieder an Bord und deren Kommentare nach den Auftritten sorgen dann doch immer wieder für ein großes „Hallo“.

Konzert in der Nebelhöhle am 30. Juli 2022

Dieses Jahr durfte der JuCo wieder in der Nebelhöhle auftreten. Für alle, die nicht dabei sein konnten, gibt es hier eine kleine Kostprobe. Zu sehen ist das Stück "Little Smile" von Christoph Hiller.

Viel Spaß beim Zuhören!

 

2021: Immer noch Corona, nochmal auf dem Killesberg und Weihnachtsoratorium- trotz Allem.

Unser Probenwochenende 2021 in Heilbronn

Ende Oktober machte sich der JuCo endlich wieder auf zum traditionellen Probenwochenende, dieses Jahr in der neuen Jugendherberge in Heilbronn, welche sich auf dem ehemaligen BuGa-Gelände direkt am Neckar befindet.

Am Freitagabend trafen alle, frisch negativ auf Corona getestet, in der JuHe ein und genossen das erste leckere Abendessen, mit dem uns das herzliche Mitarbeiterteam begrüßte.

Nach dieser Stärkung ging es direkt auf zur ersten Probe. Der Sopran verbrachte nach einem gemeinsamen Einsingen die Probenzeit mit Koloraturen aus „Ehre sei Gott“ und „Herrscher des Himmels erhöre das Lallen“ aus den Kantaten 2 und 3, die übrigen Stimmen probten gemeinsam weiter.

Am Samstag probten immer wieder verschiedene Gruppierungen gemeinsam bei Paul, andere durften sich mit Notensortieren die Zeit vertreiben.

Unsere Stimmbildnerin Christine Reber reiste ebenfalls mit dem JuCo nach Heilbronn und sorgte mit einem großen Glas voller Süßigkeiten für die nötigen Stimmungshochs. Parallel zu den Einheiten bei Paul probte sie mit kleinen Gruppen bestehend aus 3 – 5 SängerInnen gewünschte Stellen aus den Kantaten 1 – 3.  In der langen Mittagspause konnten wir die tolle Lage der JuHe voll auskosten und genossen Spaziergänge am malerischen Neckarufer entlang oder in die Innenstadt von Heilbronn.

Das Probenwochenende wurde nicht nur für die Aufführung des Bach’schen Weihnachtsoratorium im traditionellen Weihnachtskonzert des JuCo genutzt, sondern bereitete die SängerInnen auch für den Auftritt auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt am 28.11.2021 vor.
Zwischen den schwierigen Chorstellen des WOs tat es gut, einige eingängige Weihnachtslieder zu singen.

Den sehr arbeitsreichen, aber erfolgreichen Probentag ließen wir mit einem geselligen Abend ausklingen. Manchen SängerInnen reichte nach dem lagen Probentag sogar noch die Energie für kleine Gesangseinlagen aus dem 4Voices Chorbuch 😉

Alle waren sehr dankbar, dass das Probenwochenende trotz der widrigen Umstände stattfinden konnte. Die intensive gemeinsame Zeit stärkt einfach das Gruppengefühl und lässt die Vorfreude auf die kommenden Konzerte noch weiter steigen.

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SommerNachtKlang August 2021

Im Frühjahr ging unser Corona-Lockdown-Projekt, das Cantate Domino von Karl Jenkins online. Alle SängerInnen nahmen selbstständig zu Hause ihre Stimme auf und am Ende ergab sich übereinandergelegt ein ganzer Chor. Ende August, zum OpenAir-Konzert auf der Killesberg-Arena durften wir dieses Stück endlich gemeinsam vor Publikum aufführen und eröffneten damit als Anknüpfung an die vergangenen Monate das Konzert mit dem Titel SommerNachtKlang.

„Hätten Sie es gedacht? Hätten Sie gedacht, dass wir immer noch, nach über einem Jahr Pandemie mit Masken und Abstand und nur unter freiem Himmel für Sie musizieren dürfen?“

Mit diesen Fragen begann Chorleiter Paul Theis die Moderation zum Konzert auf der Freilichtbühne am Killesberg. Auch dieses Jahr sind wir sehr dankbar, wieder die Möglichkeit bekommen zu haben, diese großartige Bühne in herrlicher Atmosphäre für ein Konzert gemeinsam mit dem Ensemble Cantores Mundi und unserer Stimmbildnerin, der Sopranistin Christine Reber, nutzen zu dürfen.

Ein bunt gemischtes Programm erwartete unsere Zuhörer: Von Popsong Arrangements wie „Nette Begegnung“ von Oliver Gies und „Mambo“ von Herbert Grönemeyer über drei Lieder aus der Sammlung „Lieder im Freien zu Singen“ von Felix Mendelssohn Bartholdy bis hin zu „Rest, sweet Nymphs“ von Francis Pilkington war ebenfalls aus allen Epochen etwas dabei.

Das Ensemble Cantores Mundi aus Böblingen überraschte mit modernen Vertonungen von Volksliedern wie dem Stück „Kuckuck, Kuckuck, ruft’s aus dem Wald“ im synkopierten Calypso-Rhythmus von Peter Schindler.

Während die Temperaturen auf dem Killesberg immer kühler wurden, präsentierte die Sopranistin Christine Reber, begleitet von Paul Theis am Klavier, ein musikalisches Feuerwerk mit „Meine Lippen“ aus der Oper Giuditta von Franz Lehar oder „Les chemins de l´amour“ von Francis Poulenc.

Das Konzert war außerdem auch noch ein Debut für den JuCo: Zum ersten Mal hat der Chor gemeinsam mit Christine eine Operette gesungen und zwar das "Vilja"-Lied aus der lustigen Witwe von Franz Lehar.

Zum letzten Stück erwischte der kühle Regen leider doch noch den Killesberg, doch das Publikum harrte aus, um dem gemeinsamen Abschluss der beiden Ensembles, Cantores Mundi und Junger Chor Stuttgart zu lauschen: "Kein schöner Land..." (nein, wir wollten keine Parteiwerbung für die Grünen machen 😉 )

Ein tolles Konzert, das allen Sängerinnen und Sängern in Erinnerung bleiben wird.

2020: Chorproben in Zeiten von Corona, Konzert auf dem Killesberg

Freiluftkonzert auf dem Killesberg

Vokal-Abend open air am 04.09.2020 auf dem Stuttgarter Killesberg mit insgesamt 3 Chören.

Singen in Pandemie-Zeiten … selten waren die Chöre in dieser Zeit so herausgefordert, ihr Hobby auszuüben – geschweige denn an ein Konzert zu denken – denn die Rahmenbedingungen sind für Chöre in diesen Monaten äußerst schwierig : Meist steht der gewohnte Probenraum gar nicht zur Verfügung – die Suche nach Alternativen bringt die Chöre zum Singen in Gärten oder Tiefgaragen – von akustischen Problemen bei verändertem Probenort einmal ganz abgesehen…Doch immer gibt es einen „Funken Hoffnung“ und so wurden wir – Dank einer Ausschreibung durch die Stadt Stuttgart -  animiert, ein Konzert auf der Waldbühne des Stuttgarter Killesbergs im September 2020 zu planen. Unser Chorleiter Paul Theis war sofort „Feuer und Flamme“, ein open air Konzert zu organisieren und der Funke sprang recht schnell auch auf den Chor über. Welche Sängerin und welcher Sänger träumt nicht nach digitalen Proben von einem „Live Auftritt“? 

Es folgte eine zusätzliche Mitteilung durch den Wilhelm-Hauff-Chorverband an seine Verbandschöre. „Musikwerk Stuttgart“und „Chormäleon“ sprangen auf den Zug auf.  Jeder Chor probte seine Liedstücke in den jeweiligen Proben und die Spannung auf das gemeinsame Konzert stieg von Woche zu Woche.

 Bildrechte: Janosch Frank    

Bei bestem Wetter fanden sich am 4. September 2020 um 19.30 Uhr  in der Freiluftarena ca. 230 Zuschauerinnen und Zuschauer ein – die mehr als 1,5 Stunden mit vielseitigster Chormusik unterhalten wurden.Das „Musikwerk“ bot  Stücke wie „Superstition“ (Stevie Wonder) oder „Radio“ (WiseGuys) dar, - „Chormäleon“  ließ z.B. die letzten 20 Jahre des Chores musikalisch Revue passieren und wir - der Juco -  konnten die Bandbreite des Chorgesangs mit Liedern wie „Spätzle“ (einer musikalischen Gebrauchsanweisung zur Zubereitung dieser Speise von Peter Wondra)  und Liedern wie „Little Smile“ (Christoph Hiller)  bis zum „Parkplatzregen“ (Oliver Gies)  unter Beweis stellen.

Danken möchten wir auch den Chorsolisten des Jucos: Anke Kobler, Matthias Hofherr und Michael Wiedmann, die einfühlsam die Parts in den Stücken „O Täler weit o Höhen“ (Oliver Gies) und „And so it goes“ (B. Joel) übernommen hatten. Nicht nur musikalisch, sondern auch optisch zeigte sich das Lächeln auf den Gesichtern der Mitwirkenden und beim Publikum :-))) Die große Klangvielfalt der drei Chöre begeisterte  und wurde durch herzlichen und lang anhaltenden Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer belohnt. Im gemeinsam mit dem Publikum gesungenen Lied „Kein schöner Land“ fand der Abend einen sehr schönen musikalischen Abschluss. Nicht nur beim Publikum vor Ort fand das Konzert in Zeiten der Pandemie und unter Hygienevorschriften großen Anklang, sondern auch im SWR Fernsehen mit einer kurzen Live-Schaltung direkt von der Waldbühne am Killesberg in die Nachrichten. Für uns Mitwirkende zeigte sich, dass der Chorgesang nach wie vor seinen Stellenwert hat, auch wenn in diesen Zeiten teilweise kreative Ideen bei der Suche nach Probenräumen oder Auftrittsmöglichkeiten gefragt sind. WIR singen auf alle Fälle weiter und dies mit viel Freude an der Musik, Spaß und Gemeinschaftssinn.

Proben während Corona-Zeiten

Die virtuelle Probenarbeit im Winter der ersten Coronawelle hat für eine gewisse Zeit ihren Sinn und Zweck erfüllt: Der Chor ist am Ball geblieben und hat sich gesehen!

Nach Pfingsten aber war die Luft raus und wir suchten weiterhin nach neuen Möglichkeiten unserer Freude am Singen nachgehen zu können.

So trafen wir uns im letzten Sommer auf einem Gartengrundstück einer Mitsängerin und probten in der zeitweise erlaubten Anzahl von max. 20 Personen; „Wechselschichten“ ermöglichten die Teilnahme aller SängerInnen an diesen „Corona-Proben“.

Ab Herbst waren wir sehr glücklich, dass uns die Hoffnungskirche im Stuttgarter Westen "Proben-Asyl" gewährt - natürlich mit ausreichendem Sing-Abstand, versteht sich! :-) Wir sind sehr froh, dass uns damit die Chance gegeben wird, uns in der kalten Jahreszeit wieder "indoors" in Tutti-Besetzung treffen und weiter an unserem Chorklang feilen zu können!

Nachdem die Inzidenzen wieder stark angestiegen sind, sind wir wieder zur virtuellen Probenarbeit zurückgekehrt. Durch unsere engagierten und technikaffinen Mitglieder haben wir dabei neue Möglichkeiten ausgelotet. Wir waren alle sehr beeindruckt, was es inzwischen für gute technische Lösungen gibt. Die Proben in Präsenz kann aber natürlich keine Technik ersetzen.

2019: Evensong, Kuppel-Chorklang, BUGA Heilbronn, A-Capella Christmas

Erlös des Weihnachtskonzertes gespendet

Schon immer nutzt der Juco sein alljährliches Weihnachtskonzert um Spenden zu sammeln und etwas für die gute Sache zu tun. In den letzten Jahren unterstützt der Juco das Kinder - und Jugendhospiz in Stuttgart. Vergangenen Donnerstag durften nun Teile des Ausschusses trotz Corona zur Scheckübergabe vor Ort kommen. Frau Ebach und ihre Kollegin zeigten uns die Anlage von außen und erklärten, dass die Einrichtung für bis zu 8 Kinder und Jugendliche ausgelegt ist. In dem schön angelegten Gelände sind zudem Wohnungen für Familienangehörige untergebracht, die die Kinder und Jugendlichen begleiten und hier die Möglichkeit haben eine Auszeit von der häuslichen Pflege zu nehmen. Der Unterhalt der Anlage wird weitestgehend von ehrenamtlichen Helfern übernommen. Es war schön zu sehen, dass die Spenden unseres Publikums einem guten Zweck zugeführt werden.

 

A-Capella Weihnachtskonzert

Am Sonntagabend, den 22.Dezember, bot der Junge Chor Stuttgart unter der Leitung von Paul Theis und in Begleitung einigen Instrumentalisten ein sehr stimmungsvolles A-Capella Weihnachtskonzert in der Matthäuskirche, sowie tags zuvor (21.12.2019) in der Kirche Zum Guten Hirten in Köngen.

Nachfolgend die Werke des Programms:

  

 

Warum in die Ferne schweifen? Chorreise nach Heilbronn

Chorfest des schwäbischen Chorverbandes und BUGA in Heilbronn. Dahoim isch doch am Scheenste.

 

Am letzten Maiwochenende machte sich der JuCo im Zuge der jährlichen Chorreise auf zum Chorfest und der Bundesgartenschau nach Heilbronn.

Nach der individuellen Anreise traf sich ein kleiner Teil des Chores in der Innenstadt, um die verschiedenen Ensembles bei der „Langen Nacht der Musik“ zu hören. Es traten unter Anderem die Gruppen „ONAIR“ und „Beat Poetry Club“ auf, die acapella bekannte Chartsongs und Eigenkompositionen mit poppigem Charakter aufführten. Das Ensemble „Ringmasters“ aus Dänemark gab erstklassige Titel aus dem Barbershopgenre zum Besten. Außerdem traten weitere besondere Gruppen auf, wie beispielsweise „Gustav und Gerlinde“, die mit Tuba, Schlagzeug und Mundharmonika Schlager spielten und zum Mitsingen anregten, wohingegen die Gruppe „GlasBlasSing“ mit verschiedenen Flaschen interessante Klänge erzeugte.

Am Samstag startete dann das Chorfest in Heilbronn. Nach einer Anspielprobe in der JuHe macht sich der JuCo auf in die belebte Innenstadt, um Chöre aus Deutschland, Österreich und Italien zu hören. Einige Sänger schlenderten auch schon über die BuGa und betrachteten die schön angelegten Gärten und Beete.

Den ersten Auftritt hatte der JuCo dann im Deutschordensmünster mit Werken aus dem geistlichen Repertoire. Zu Beginn stand das Stück „Psalm 269“ von P. Planyavsky, das Verse aus den Psalmen 121 und 148 enthält. Nach romantischen Werken von M. Hauptmann und J. Brahms (Motette op. 29,2) und zweier Spirituals folgte der Hymnus „Komm heilger Geist“ in der motettischen Bearbeitung von E. Schneider, welcher das bevorstehende Pfingstfest thematisch aufgriff.

Da wir der letzte Chor an diesem Veranstaltungsort waren, nutzten wir die Gelegenheit und führten noch ein Stück aus unserem weltlichen Programm auf, um Werbung für unser zweites Konzert am Sonntag zu machen. Die Wirkung unseres Auftritts zeigte sich in der angenehm ruhigen Atmosphäre, welche sich über das Publikum übertrug. Erstaunlich viele Zuhörerinnen und Zuhörer harrten das gesamte Programm über im Münster aus und der Spannungsbogen wurde auch nicht durch Applaus durchbrochen, wie sonst leider üblich.

Den restlichen Tag verbrachten die Chormitglieder wieder auf der BuGa, wo ebenfalls musikalische Darbietungen von Musikvereinen und diversen Orchestern stattfanden.

Einige unserer Sängerinnen und Sänger ließen den Tag beim Konzert der SWR BigBand auf der Sparkassenbühne entspannt ausklingen.

Den Sonntag startete der JuCo gemeinsam mit einer kleinen Einsingprobe in der Innenstadt, um weiter Leute auf unseren bevorstehenden Auftritt aufmerksam zu machen.

Das weltliche Programm trug der Chor auf der open air Bühne im Deutschhof Innenhof vor. Auch hier wusste unser Dirigent die Aufmerksamkeit des zunächst sehr unruhigen Publikums auf das Programm zu richten. Unser Programm sowohl mit Arrangements diverser Popsongs, u. A. „Only you“ von V. J. Martin und „Mambo“ von H. Grönemeyer, als auch die anspruchsvolle Bearbeitung des Volksliedes „Die Gedanken sind frei“ von Oliver Gies zog unser Publikum in den Bann. Man konnte zwischenzeitlich sogar die Kühlanlage des Bierwagens hören...;)

Für einige Sänger endete die Chorreise bereits hier, doch andere genossen den Nachmittag noch auf der BuGa und beim großen Abschlusskonzert auf der Sparkassenbühne. Götz Alsmann moderierte durch das Programm, wobei die Preisverleihung des Chorwettbewerbs und die Ansprachen der Präsidenten der Chorverbände durch Beiträge von vier ganz unterschiedlichen Gruppierungen umrahmt wurden. Die tollen Klänge der Christopherus Kantorei Altensteig waren ein Highlight dieser Beiträge.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der JuCo verbrachte ein wunderbares Sing-Wochenende mit vielen Begegnungen mit anderen Chorsängern bei grandiosem Wetter.

Juco beeindruckt Zwei- und Vierbeiner

Im Rahmen der Konzertreihe "Chorklang in der Kuppel" gastierte der Junge Chor Stuttgart am 7.7.2019 mit 2 Matinee-Konzerten in der Grabkapelle auf dem Württemberg.

Der Konzert-Sonntag war sehr warm und sonnig, daher freuten wir uns auf unseren Auftritt in der kühlen Grabkapelle. Die stellte sich jedoch aufgrund ihrer Glasfenster in der Kuppel als noch aufgeheizter heraus, als es draußen bereits war. Entsprechend schweißtreibend war das Einsingen trotz geöffneter Türen.

Die Matinee-Aufführung war wegen der limitierten Sitzplätze für die zahlenden Zuhörer zweimal durchzusingen. Tatsächlich füllten sich die Reihen in beiden Aufführungen recht üppig, so dass alle Interessierten die Chance zum Hörgenuss bekamen. Auf Wunsch unseres Maestros an das Publikum sollten bitte möglichst keine längeren Pausen zum Applaudieren entstehen, damit wir das umfangreiche Programm auch jeweils in der geplanten Zeit unterbringen konnten… :-)

Den reizvollen Auftakt für unser A-Capella-Konzert bildete das markant-rhythmische Spiritual „Calvary“, gefolgt von einer getragenen Version von „Swing Low“, bei dem einige Zuhörer genussvoll ihre Augen schlossen. Die intensivste Konzentration bei allen Sängern forderte die anschließende längere Motette von J. Brahms „Schaffe in mir Gott“, die unser Dirigent in raschem Tempo anging, um uns die schwierigen Figuren im Fugenteil etwas zu erleichtern. Beim nächsten Vortrag zu „Stars“ vom lettischen zeitgenössischen Komponisten E. Esenvalds „begleiteten“ wir unseren sphärischen Gesang, der einen Sternenhimmel beschrieb, mit auf verschiedene Tonhöhen gestimmten Wassergläsern. Dieses Arrangement passte wunderbar zum Thema des Stücks und erntete den meisten offensichtlichen Zuspruch der Zuhörer: Die Kinder im Publikum schauten neugierig ob der ungewöhnlichen Glas-Klänge und die Erwachsenen lauschten versunken mit einem versonnenen Lächeln.

Auch die weltlichen Stücke meisterten wir und unsere Solisten aus eigenen Reihen sehr souverän: Sowohl das sich langsam und energisch steigernde „Die Gedanken sind frei“, „Blackbird“ mit dem kecken Solo-„Pfeifen“ von Alexandra, als auch „O Täler Weit“ mit Matthias‘ und Ankes synkopischem Zwischengesang sowie Michael mit seiner einfühlsam intonierten Bariton-Sequenz beim Refrain von Billy Joels „And so it goes“ wussten zu überzeugen. Bei letzterem Stück lauschte sogar die in der Kapelle beheimatete Kirchenmaus andächtig mit, bevor sie durch die Reihen der weiter konzentriert musizierenden JuCo-SängerInnen davon huschte. Das stimmungsvolle und variantenreiche Programm beschlossen wir mit einem temperamentvollen „Salmo“ des brasilianischen Komponisten E. Aguiar, dessen Fortissimo-Schlussakkord in der Kuppel nur langsam verhallen wollte.

Auch der zweite Programmdurchgang gelang uns – wieder Erwarten und trotz der sehr warmen Temperaturen mindestens nochmal so gut wie bei der ersten Aufführung. Der lange und herzliche Applaus des Publikums begleitete uns noch bei unserem Abgang.

/AK

Evensong-Konzerte von hoher Qualität

Nachdem selbst unser anspruchsvoller Maestro nach den Konzerten konstatierte, dass sie zu den besten gehörten, was der JuCo bislang abgeliefert hat, kann der Chor mit seiner Leistung bei beiden Auftritten wirklich zufrieden sein.

Es lohnt also nochmal ein Blick auf das Programm:

Programmablauf 29./ 31.03.2019:

Komposition
 
Liturgie
Thomas Tallis
 
Johannes Brahms
Moritz Hauptmann
Spiritual, Arr.: Courtney Carey
Charles Wood
Jacques Berthier
Irenäus Totzke
Albert Becker
Samuel S. Wesley
Oliver Gies
John Rutter
Liturgie
J.G.Rheinberger
Ēriks Ešenvalds
Titel
 
O Gott komm mir zu Hilfe
Te lucis ante terminum
Glory to thee, my God, this night
Schaffe in mir, Gott, ein rein Herz
Meine Seel ist stille zu Gott
Calvary
My soul doth magnify the Lord
Kyrie eleison
Vater unser
Herr, nun lässest du deinen Diener
O God, whose nature and property
Die Gedanken sind frei
The Lord bless you and keep you
„Der du in unsrer Welt erschienen“
Abendlied
Stars

2018: Abendmusik, Hamburg-Reise, Höhlenkonzert, Rutter-Magnificat

Zarte Weihnachtsklänge verzaubern Publikum

Das Weihnachtsprogramm 2018 des Jungen Chors Stuttgart (JuCo) stand ganz im Zeichen des zeitgenössischen englischen Komponisten John Rutter (*1945).

Als die Aufführung mit seinem Arrangement von ‚I Wonder as I Wander’ begann, lauschte das Publikum gebannt dem Klang einer klaren und natürlich-schönen Sopranstimme von der Empore. Sie gehörte einer jungen Sängerin der gastierenden Jugendkantorei aus Köngen, die mit ihrem fast engelsgleichen Gesang die Zuhörer verzauberte und zugleich in eine spürbar besinnliche Stimmung versetzte. 

Zarte und transparent-lyrische Klänge waren auch anschließend tonangebend, sowohl bei J.D. Williams‘ Vertonung von ‚Born on a new Day‘ als auch bei den beiden Rutter-Kompositionen aus seinem ‚Dancing Day‘-Zyklus (‚A Virgin most Pure‘ & ‚Tomorrow shall be my Dancing Day‘), welche – einzig von Claire Augier de Lajallet an der Harfe feinfühlig begleitet - die Jugendkantorei Köngen mit beeindruckender Sicherheit und nochmalig erstrahlenden Solo-Gesängen darbot.

Danach folgte das im Mittelpunkt des diesjährigen Weihnachtskonzerts stehende ‚Magnificat‘. Für diese Komposition verband J. Rutter diverse traditionelle (biblische und englische) Textdichtungen sowie verschiedene Musikstile, die u.a. von gregorianischen und Latino- bis hin zu Jazz-Elementen inspiriert sind. Alle gemeinsam drücken jedoch das tiefe Vertrauen und die jubelnde Freude aus, die Maria bei der Nachricht der ihr bevorstehenden Geburt des Gottessohnes empfindet und sie zum großen Lobpreis des Herrn anstimmen lässt. Folgerichtig kam in den Anfangs-Sequenzen auch zuerst der Frauenchor zu Gehör, der das heitere ‚Magnificat‘-Motiv vorstellte, bevor es eifrig auch von den Männerstimmen aufgegriffen wurde. Der Chor, geleitet vom versierten Kirchenmusiker Paul Theis, wusste die verschiedenen Charakteristika der Musik Rutters facettenreich umzusetzen und konnte so mit seiner für das Ensemble typischen musikalischen Vielseitigkeit glänzen: ob eher nachdenklich in ‚Of a Rose‘, pompös im ‚Quia fecit mihi magna‘ oder wieder fröhlich-frisch im abschließenden ‚Sicut erat in principio‘ im ‘Gloria‘-Satz. Das energische und schroffe ‚Fecit Potentiam‘, welches die gewaltigen Kräfte des Allmächtigen schildert, interpretierte die SängerInnen mit spannungsreicher Emphase. Bei den umrahmenden Solo-Sopranpartien im ‚Et Misericordia‘ und ‚Esurientes‘ wusste Christine Reber hierzu einen wirkungsvollen Kontrast zu setzen, indem sie diese sanft und gefühlvoll mit schmelzend-warmem Timbre präsentierte.

Die Camerata Grinio unter der Leitung von Konzertmeister Joachim Ulbrich überzeugte mit sicherem, harmonischen und variablem Spiel. Beim ‘Shepherds Pipe Carol‘, dem letzten Stück des Programms, waren die Flöten des Orchesters beim Vortrag des quirligen Hirtenmotivs in den Zwischenspielen besonders präsent.

Alle Beteiligten wurden vom Publikum der gut besuchten Matthäuskirche mit anhaltendem Applaus belohnt und kamen dem Wunsch nach einer Zugabe gern nach, bevor sie ihre wohl verdiente Weihnachtspause antraten.     

/AK

Wiederkehr in die Nebelhöhle                                                                                                                 

Programmablauf 22.09.2018:

Komposition
 
Spirituals
 
Volkslied
Fred Kühlenthal
W. v. Zuccalmaglio
Volkslied
Morten Lauridsen
Robert Schumann
 
 
Oliver Gies
Oliver Gies
 
Billy Joel
Felix Mendelssohn
Robert Schumann
Johannes Brahms
 
Zugabe: Aguiar
 
 
Titel
 
Ride the chariot
Deep river
Dat du meen leevsten
Schwäbisches Quodlibet
Kein schöner Land
Es klappert die Mühle
Ubi caritas
- Der Rekrut
- Der traurige Jäger
- Im Walde
O Täler weit, o Höhen
Die Gedanken sind frei
Parkplatzregen
And so it goes
O lux beata (MÄNNERCHOR)
Der Wassermann (FRAUENCHOR)
Waldesnacht op. 63, 3
 
Salmo
 
 

Der JuCo in der Elbestadt

"Stuttgart grüßt Hamburg mit Schütz und Grönemeyer!" So lautete das Motto der diesjährigen Chorreise des JuCos nach Hamburg.

Ein straffes Programm erwartete uns in Hamburg. Nach einer holprigen Anreise mit Flugausfällen und Zugverspätungen waren am späten Donnerstagabend endlich alle angekommen. Der erste Programmpunkt war eine Segway-Tour durch Hamburg.

Am Abend gab es dann das erste gemeinsame Essen im Panthera Rodizio nahe dem Hafen. Die verschiedensten Fleischsorten wurden am Spieß durch charmante Kellner serviert und von zahlreichen Beilagen begleitet. Die brasilianische Atmosphäre wurde durch typisch brasilianische Desserts und Vorspeisen sowie durch eine Liveband, die durch das Restaurant wanderte, unterstützt.

Nach dem Essen ging es gleich weiter zu den Landungsbrücken. Mit zwei lustigen und unterhaltsamen Kapitänen ging es für den JuCo auf der Elbe durch die Lichter der Speicherstadt und des Hafens. Riesige Containerschiffe waren zu sehen und sogar eine 800 Millionen Euro Yacht. Auch wenn der ein oder andere sehr unter der Hitze des Tages gelitten hatte, genossen wir nun den lauen Sommerabend auf der Barkasse.

Der nächste Tag startete mit dem leckeren Frühstück im Hostel. Danach ging es zur Stadtführung, die am Rathausplatz begann. Quer durch die Stadt ging es vorbei am Nicolaiturm, am alten Marktplatz und dem alten Rathaus. Außerdem gingen wir durch die älteste Gasse Hamburgs in der das verheerende Feuer 1842 ausgebrochen war. Alles Orte, die von Zerstörung durch Kriege und Brände zeugen.

Danach ging es weiter zu einem tollen Ausblick auf die „Äpfel“-Harmonie, wie zwei Schweizerinnen „Elbphilharmonie“ verstanden hatten. Die Endstation war die St. Michaeliskirche (der Michel), die mit drei Orgeln und einem Fernwerk ausgestattet ist. Hier haben die Norddeutschen gestohlen, denn Fernwerke sind eher süddeutsche Orgelbautradition. Auf der Tour lernten wir auch ein wenig Hamburger Dialekt: Die Stadtführer werden hier nämlich Heilücht genannt, was so viel wie „er lügt“ bedeutet.

Gegenüber des Michel ging es dann zum Essen im Old Commercial Room, in dem bereits viele Persönlichkeiten, wie die Bundeskanzler Willy Brandt und Helmut Schmidt, gegessen haben. Einige von uns probierten zum ersten Mal original Hamburger Labskaus und waren ganz begeistert über den Geschmack.

Nun ging es zum ersten Konzert nach Eppendorf in die Bethanien-Kirche. Die erneut heißen Temperaturen erschwerten uns die Ansingprobe. Um 19 Uhr begann der erste, geistliche Teil des Konzerts mit dem Hymnus „Te lucis ante terminum“ von Thomas Tallis, welcher bereits bei den Chortagen zum Besten gegeben wurde. Im weiteren Konzertverlauf wurden Werke von Schütz, Hauptmann und Liszt vorgetragen. Der geistliche Teil klang mit dem Segenslied „The lord bless you and keep you“ von John Rutter aus.

Danach folgte ein weltlich geprägter Teil aus verschiedenen Arrangements, darunter das vom JuCo erstmals aufgeführte Stück „die Gedanken sind frei“, für Chor arrangiert von Oliver Gies. Natürlich konnten wir nicht ohne ein schwäbisches Stück in Hamburg konzertieren und so wurde das schwäbische Quodlibet, eine Sammlung von verschiedenen schwäbischen Volksliedern, aufgeführt. Eindrucksvoll endete das Konzert mit dem Psalm 150 in einer brasilianischen Vertonung von Ernani Aguiar.

Bei erfrischenden Getränken ließen wir das Konzert ausklingen. Danach sollte es in den Park Planten un Blomen zu einem Wasserlichtkonzert gehen. Allerdings musste der Ausflug ausfallen, da das sich seit Tagen angestaute Gewitter nun losbrach.

Am Samstag wurde das neue Wahrzeichen Hamburgs, die Elbphilharmonie, besichtigt. Leider konnten nur Tickets für die Plaza erworben werden, die einen kleinen Vorgeschmack auf den Ausblick aus den Hotelzimmern und die Architektur des Gebäudes gaben.

Die freie Zeit bis zum Konzert wurde unterschiedlich genutzt: Besichtigt wurden das Schanzenviertel, das Miniaturwunderland und die Kunsthalle.

Danach stand das zweite Konzert in der Friedenskirche Berne an. Das Konzert wurde in Kooperation mit dem Berner Frauenchor und der Biografiewerkstatt gegeben. Passend zu den Stücken wurden Teile aus Biografien von Menschen aus Hamburg vorgelesen. Zu „Only you“ wurde von einer romantischen Liebesgeschichte berichtet und zu „Die Gedanken sind frei“ die Reise eines jungen Mädchens von der brasilianischen Provinz in die Stadt Buenos Aires erzählt. Der engagierte Frauenchor hatte ein großes Kuchenbuffett für die Konzertbesucher und die Mitwirkenden vorbereitet, sodass sich alle in der Pause stärken konnten. Um die Zusammenarbeit der beiden Chöre für das Konzert zu zeigen, wurde zum Schluss gemeinsam das Segenslied „Möge die Straße“ gesungen und so ein toller Abschluss geschaffen.

In der Wandelhalle des Hauptbahnhofs gab es die Möglichkeit sich etwas zu Essen auf die Hand zu kaufen, bevor es am letzten Abend auf die Reeperbahn ging. Mit einem sehr jungen Guide lernten wir die verschiedenen Seiten des Bezirks St. Pauli kennen, erfuhren woher die Reeperbahn ihren Namen bekam und lernten in welche Kneipen wir eher nicht gehen sollten.

Ein kleiner Trupp von sechs Leuten hielt es bis 5 Uhr aus und ging auf den berühmten Fischmarkt am Hafen. Passend zur Jahreszeit gab es dort allerlei Früchte und Säfte und viele Familien machten bereits ihren Wochenendeinkauf. In der Auktionshalle spielte eine Band und die feiernden Menschen strömten von der Reeperbahn in die Halle und die Party ging weiter.

Trotz vieler Turbulenzen, Sperrung des Hamburger Flughafens wegen eines Kurzschlusses, Zugverspätungen von bis zu zwei Stunden und viel Stau, fand jeder wieder den Heimweg ins Ländle. Wir blicken auf ein großartiges langes Wochenende zurück und danken allen Organisatoren in den Gemeinden und in den eigenen Reihen.

F. Theis

Abendlob-Konzert: Te Lucis ante Terminum

Am Freitag, den 20. April 2018 um 19.30 Uhr, hat der Junge Chor Stuttgart e.V. unter der Leitung von Paul Theis einen „Evensong“ (Abendlob) in der katholische Kirche St. Fidelis gestaltet.

Bei dieser geistlichen Abendmusik, die im Rahmen der Stuttgarter Chortage stattfand, wurde der Chor vom "musikalischen Hausherrn" und Stuttgarter Regionalkantor Tobias Wittmann als Organist bzw. Solist, sowie Magnus Rook als Sprecher begleitet.

Der "Evensong", einer aus der anglikanischen Kirche stammenden Gottesdienstform, stellt das gesungene Gebet in den Vordergrund. In der ursprünglichen Tradition feiert der Chor das Abendlob für sich selbst; doch zeugten die zahlreichen Besucher für ein reges Interesse an diesem liturgisch geprägten Programm!

Chorleiter Paul Theis gelang es, einen großen musikalischen Spannungsbogen zu schlagen: vom gregorianischen Werk von T. Tallis "Te Lucis Ante Terminum", über den deklamierenden Charakter des "Magnificat" von H. Schütz, außerdem das schwungvolle "Dies ist der Tag" von G.A. Homilius bis hin zu F. Liszts expressiven "Ave Maris Stella" mit anspruchvollem Orgel-Zusammenspiel sowie den sphärischen Klängen in M. Lauridsens "Ubi Caritas et Amor". Besonders eingängig waren außerdem die im Stile der Romantik angelegten Vertonungen von M. Hauptmann ("Meine Seel' ist stille"), J. Rutter ("The Lord bless you and keep you") und natürlich J.G. Rheinbergers bekanntes "Abendlied" zum segensreichen Abschluss.

Der Chor trug die Werke seines Programms nicht nur mit großer Emphase und versierter Stilistik der unterschiedlichsten musikalischen Epochen vor, sondern verstand es auch den gesamten Kirchenraum klanglich zu nutzen, mit verschiedenen Aufstellungen auf der Empore, unter den Torbögen und schließlich vor dem Altar-Raum. Eine rundum gelungene und eindrucksvolle Veranstaltung!

/AK

BILDER: Holger Frank Heimsch

2017: Frühlingsmusik, Klangvoll in der Grabkapelle, 50 Jahre JuCo, Paulus-Doppelkonzert

Presse-Echo: PAULUS-Konzert Köngen

Quelle: "Nürtinger Zeitung" (Region Wendlingen) vom 13.11.2017. Autor: Reiner Wendang

Konzertbericht PAULUS Stuttgart

von Gesine Kudermann

Viel Beifall für eine einfühlsame Darbietung

Für sein 50. Jubiläumsjahr hatte sich der Junge Chor Stuttgart einiges vorgenommen. Dieser feierliche Anlass sollte, angepasst an das breit gefächerte Repertoire des Chores, sowohl mit einem weltlichem Konzert, welches bereits im Juli stattfand, als auch mit einem Kirchenkonzert gefeiert werden. Die Auswahl des Chores fiel auf ein nicht allzu häufig aufgeführtes Oratorium von Mendelssohn Bartholdy: Das Paulus-Oratorium. Das Ensemble stellte sich somit sowohl der musikalischen Herausforderung, ein großes Oratorium innerhalb weniger Monate einzustudieren, als auch dem wirtschaftlichen Risiko, welches die Aufführung mit einerseits nicht unerheblichen Ausgaben, andererseits jedoch schwer kalkulierbaren Einnahmen darstellte. Umso bedauerlicher ist es für die Veranstalter, dass die Stuttgarter Matthäuskirche gerade mal gut zur Hälfte gefüllt war.

Das Oratorium, in zwei Teile gegliedert, beschreibt den Werdegang vom Saulus zum Paulus, wobei der erste Teil seine Verfolgung der Christen mit dem Märtyrertod des Stephanus durch Steinigung schildert und das Damaskuserlebnis mit der Erscheinung Christi. Der zweite Teil erzählt von seiner Arbeit als Missionar und den damit verbundenen Erlebnissen und Gefahren. Mit den ersten Klängen, welche geheimnisvoll aus der Tiefe erklangen, wurde der Zuhörer in den Bann einer zunnehmenden Dramatik der Ereignisse einbezogen. Der Junge Chor und das Instrumentalensemble Camerata Grinio unter der Leitung des Konzertmeisters Joachim Ulbrich setzten die Biographie des Apostel Paulus äußerst wirkungsvoll in Szene. Mit Bravour erfüllte der Chor die ihm jeweils zugedachte Rolle, sei es als hasserfüllte Menschenmenge oder aber als göttliche Stimme. Er beeindruckte mit ausgewogenen Stimmen und einer allzeit gegenwärtigen Präsenz. Als Erzähler wirkten die Solisten Alexander Efanov (Tenor), der seinen Part mit viel Empathie vortrug, sowie Gundula Peyerl, die mit einer glasklaren Sopranstimme überzeugte. Jens Paulus bot mit seiner warmen Bassstimme eine glaubhafte Darstellung des Paulus. Weitere Soloparts wurden durch Chorsolistinnen und -solisten besetzt, die ebenfalls durch versierte Vorträge überzeugen konnten.

Auch die Camerata Grinio wusste Akzente zu setzen und trug mit einer ausgereiften Darbietung maßgeblich zum Erfolg dieses musikalischen Projektes bei. Mit seinem unaufgeregten, aber souveränen Dirigat gelang es Paul Theis während der gesamten 2 ¼ Stunden den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Kaum dass der letzte Ton verklungen war, löste sich diese jedoch in einem großzügigen und hochverdienten Applaus.

 

Durch 50 Jahre in 90 Minuten

"Best of 50 Jahre Juco"- so lautete das Motto am 8.7.2017 für das Jubiläumskonzert des Jungen Chors Stuttgart e.V. (Juco). Die schwüle Hitze an jenem Samstag bot nicht gerade ideale Bedingungen für diesen besonderen Anlass... und dennoch versammelten sich zahlreiche Zuhörer im immerhin wohl klimatisierten Rudi-Häussler-Saal des Bürgerforums in Stuttgart-Vaihingen, darunter waren auch viele Fans und Ehemalige des Chores.

Ein halbes Jahrhundert Juco! Natürlich sollte das Konzert v.a. dazu dienen, den Werdegang des Ensembles seit 1967 sowohl musikalisch als auch anekdotisch nachzuzeichnen. Christine Reber, seit einigen Jahren als Stimmbildnerin für viele Chorsänger tätig, moderierte mit charmanten Ansagen durch das Programm und brachte das Publikum mit wohl-pointierten Kurzgeschichten aus der Juco-Historie zum Schmunzeln. So assistiert, konnte sich Chorleiter Paul Theis diesmal ausschließlich auf das Dirigat und die tlw. sehr anspruchsvolle Klavierbegleitung konzentrieren. Das musikalische Programm stellte natürlich die gesamte Bandbreite des Chor-Repertoires in den Mittelpunkt, bestehend aus geistlichen und weltlichen Stücken unterschiedlichster Epochen, d.h. sowohl "alter" klassischer Werke als auch "neuer", modernerer Arrangements.

Ein frischer Konzertauftakt gelang mit Thomas Morleys "Sing we and chant it". Dieses Stück befand sich u.a. bereits im Gepäck der Chor-Reise von vor über zehn Jahren nach Irland. Das folgende Werk "Matona mia cara" von Orlando di Lasso ist nunmehr ein wahrer Juco-Klassiker geworden, der ebenfalls schon auf einer Konzertreise zu hören war - in diesem Fall am Gardasee. Es handelt von einem armen deutschen Landser-Tropf, der leider wenig charmant, sondern eher recht plump und noch dazu in schlechtem Italienisch seine Angebetete 'herumzukriegen' versucht.

Der Programmabschnitt der geistlichen Stücke wurde vom "Psalm 23" eingeleitet, der von Franz Schubert für Frauenchor geschrieben wurde. Mit einer einfühlsamen Interpretation über Hoffnung und Trost und einem sauberen, transparenten Klang unterstrichen die Juco-Damen die Aussagekraft dieser Komposition. Auch beim anschließenden Spiritual "Soon ah will be done" kam der eindringliche Wunsch nach Überwindung der "Troubles of the World" mit Gottes Hilfe zum Ausdruck. Der Zyklus der geistlichen Werke wurde mit der Aufführung des "Psalms 269" beschlossen, in welchem der Wiener Komponist Peter Planyavsky die beiden Psalme 148 +121 (Lobet den Herrn vom Himmel her / Ich hebe meine Augen auf) - etwas ironisch - einfach miteinander addiert hat. Auch hier setzte der Chor das effektreiche Arrangement gekonnt und mit großer Feinfühligkeit um.

Die nächste Station auf der Reise durch die Juco-Musikgeschichte war die Romantik. Bei diesem Programmteil sowie im weiteren Konzertverlauf bewies der Chor mit 8 Solisten (Alexandra, Jasmin, Ines, Anke, Ben, Sebastian, Matthias und Manuel) aus den eigenen Reihen sehr eindrucksvoll, dass er bezüglich wohlklingender Stimmen aus dem Vollen schöpfen kann. Zunächst stand Schumanns "Zigeunerleben" auf dem Programm, ein wahrer Evergreen des Juco-Repertoires. Sowohl die Solisten als auch der Chor brachten die in der Vertonung thematisierte Bewunderung und geheimnisvolle Faszination für das fahrende Volk hörbar zum Ausdruck. Erstmalig im Repertoire waren Stücke aus Schumanns Romanzen und Balladen zu hören: Zuerst "Der Rekrut", in dem die Tapferkeit von einem Jung-Soldaten namens "Johnnie" besungen wird, gefolgt von den beiden melancholischen Kompositionen "Der traurige Jäger" und "Im Walde". Den Ausflug in die Romantik beendeten die temperamentvollen "Zigeunerlieder" von Brahms, die ebenfalls zum traditionellen Juco-Fundus zählen. Hierbei konnte nicht nur der Juco, sondern auch Chorleiter Paul Theis sein Können unter Beweis stellen, denn ihm gelang die z.T. äußerst virtuose Begleitung am Flügel bei gleichzeitigem Chor-Dirigat bestens... Respekt! Und da sage noch einer, Männer seien nicht zum Multi-Tasking fähig... :-)

   

Dass sich der Juco auch in der Musik der Neuzeit zuhause fühlt, zeigte er u.a. mit dem wehmütigen Stück "And so it goes" von Billy Joel und dem bekannten 80er-Jahre-Hit "Mambo" von Herbert Grönemeyer, welcher von der erfolglosen Suche nach einem Parkplatz in brütender Sommerhitze erzählt und den Protagonisten damit reichlich aus der Fassung bringt. Oliver Gies als (auch im Juco!) sehr beliebtem Arrangeur wurde mit seiner Cross-Over-Variante von Mendelssohns "O Täler weit" gedacht sowie mit seiner überraschend philosophischen Komposition "Kuscheln, Sex und Händchenhalten". Besonders die Männer sorgten bei beiden Stücken für einen spürbaren "Groove".
Zum Tribut an die folkloristische Musik, die anfangs ein Repertoire-Schwerpunkt in der Chor-Geschichte war, wurde eine träumerische Variante des Volkslieds "Kein schöner Land" zum Besten gegeben. Mit swingenderen Klängen verabschiedete sich der Chor erst mit Duke Ellingtons "It don't mean a thing" von seinen Zuhörern und durfte anschließend bei der Zugabe des originellen "Salmo 150" vom brasilianischen Komponisten Ernesto Aguiar noch einmal 'Gas geben' und pure Lebensfreude zeigen.

Tatsächlich konnte der Juco einmal mehr seine Vielfalt unter Beweis stellen. Mehr noch: Das Publikum bestätigte Beifall klatschend, dass genau dies das Einmalige am Juco ist: wie selbstverständlich den Bogen von weltlich über geistlich, von di Lasso und Brahms bis hin zu Grönemeyer zu spannen! Gratulation an das Ensemble und vor allem an Chorleiter Paul Theis für diese sehr ansprechende und v.a. abwechslungsreiche Aufführung! 

Der "Apres-Chor" wurde zunächst mit einer würdigenden Rede des Leiters des Stuttgarter Chorverbands, Jürgen Grieb, eröffnet. Die anschließende Feier in familiärer Atmosphäre, die von vielen aktiven Helfern fleißig organisiert wurde, gestalteten die beiden Vorstände Silke und Matthias sehr unterhaltsam und rundeten damit die Veranstaltung zu einem sehr gelungenen Abend ab. Allen Beteiligten hat es offensichtlich sehr viel Spaß gemacht! Der Juco bedankt sich herzlich bei allen Besuchern und Spendern.

/AK

Matinee-Konzerte zum 500. Reformationsjahr

Traditionell sangen im Gottesdienst nur Priester und Chöre. Dies änderte die Reformationsbewegung grundlegend, denn sie stützte sich sehr stark auf das gesungene Wort. So dichtete und komponierte Luther für seine Anhänger immer wieder eingängige Strophen zum Mitsingen. Damit sorgte er letztlich auch dafür, dass die Gesangbücher für die Gemeinden Verbreitung finden konnten. Das 500. Jubiläums-Jahr der Reformation begingen die Staatlichen Schlösser und Gärten mit der Musikreihe "Voller Klang auf dem Württemberg". Der Junge Chor Stuttgart war zu diesem Anlass am 2. Juli 2017 bei zwei Matinee-Konzerten in der Grabkapelle zu hören.

Für Martin Luther, der selbst auch ein leidenschaftlicher Sänger war, hatte das Buch der Psalmen eine sehr große Bedeutung. Er nannte es die „kleine Biblia“ und wies damit auf den umfassenden religiösen Reichtum der Psalter hin. Folglich begann der Chor seinen Auftritt mit einem ideenreichen Arrangement der beiden Psalme 148 +121 (Lobet den Herrn vom Himmel her / Ich hebe meine Augen auf), die der österreichische Komponist Peter Planyavsky augenzwinkernd zum "Psalm 269" zusammen gezählt hat.

Eine weitere Luther-Dichtung präsentierte der Juco anschließend mit "Ein feste Burg ist unser Gott", bei dem auch die zu Grunde liegende Melodie als Werk des Reformators gilt, der damit seine Botschaften an Ohr und Herz der Zuhörer zu bringen suchte. Dies ist ihm bei diesem Stück vor allem mit der symbolreichen Sprache gelungen, die Gott als Schutz für die Ewigkeit sowie als Quell von Hoffnung und Vertrauen beschreibt. Dieses Identifikationslied aller Protestanten wurde von Heinrich Heine gar als "Marseillaise der Reformation" bezeichnet. Die vorgetragene Vertonung verfasste Hans Leo Hassler, der ca. ein halbes Jahrhundert nach Luthers Lebzeiten gewirkt hat.

Im Anschluss folgte "Die beste Zeit im Jahr ist mein", dessen Text ebenfalls aus der Feder Luthers stammte. Arnold Mendelssohn, ein bedeutender evangelischer Kirchenmusiker des 19./20. Jhd., komponierte die Melodie zu diesem Satz. Er gehörte der bekannten und ursprünglich jüdischen Familie Mendelssohn an; sein Vater war ein Cousin des berühmten Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy. Dennoch war er ein Anhänger der allgemeinen Taufe aller Juden und vertrat den Wunsch nach völliger Assimilation mit den christlichen Glaubensbrüdern.

Den Höhepunkt der Aufführung stellte das intensiv deklamierte "Ave Maria" dar. Manch ein Zuhörer mag verwundert gewesen sein über die Auswahl dieses Stücks ausgerechnet in einem Programms zu Ehren der Reformation. Doch Chorleiter Paul Theis erläuterte, dass Luther selbst auch Marienpredigten hielt und sie als Beispiel menschlicher Demut und Reinheit in seinen Schriften sehr schätzte. Mit dem beseelten und feierlichen Vortrag von Sergej Rachmaninovs Werk wurde außerdem noch ein Bezug zur russisch-stämmigen Königin von Württemberg und ihrer Grabkapelle hergestellt.

Die abschließende Vertonung des "Salmo 150" vom brasilianischen Komponisten Ernani Aguiar griff die Würdigung der Psalmen als das reichste Werk der biblischen Dichtung im lutherischen Sinn nochmals auf. Das Konzert endete mit einem prächtigen Fortissimo-Schlussakkord in der wirkungsvollen Akustik des Kuppelraums.

/AK

Across the Garden

Programm "Frühlingsfrische Chormusik" im Nikolaus-Cusanus-Haus:

Stuttgart Birkach, 13.Mai 2017

Komposition
 
 
Thomas Morley
Orlando Gibbons
Orlando di Lasso
Franz Schubert
Robert Schumann
Johannes Brahms
Percy Grainger
Matyas Seiber
Duke Ellington
O. Gies

Zuccalmaglio/Buchenberg
Titel
 
 
Sing we and chant It
The Silver Swan
Matona Mia Cara
Psalm 23 für Frauenchor
Romanzen und Balladen op. 75
Zigeunerlieder op. 103
Londonderry Air
There was an old man
It don't mean a thing
O Täler weit (nach Mendelssohn)
Kuscheln...
Kein schöner Land

/AK